Kommentar: Hans Peter Bernet und Markus Fäh
Cinépassion special!
Eine Wucht von einem Film, ganz grosses neues russisches Kino. Ein „Eastern“, nicht ein „Western“, mit einem ungewöhnlichen Helden: Ein Hauswart und angehender Ingenieur entdeckt einen zum baldigen Einsturz des Hauses führenden Riss in einem Wohnsilo und versucht die Bewohner vor der drohenden Katastrophe zu bewahren. Auf der Suche nach Hilfe bei den verantwortlichen Behörden und Politikern sticht er in ein Wespennest von Korruption, Feigheit, Verkommenheit und Gewalt – und bleibt sich dabei treu. Es ist zwar ein „Film noir“, aber einer mit einem strahlenden Kern von Menschlichkeit in der Figur des Dimitri, herausragend gespielt von Artem Bystrov. Yuri Bykovs Werk ist mehr als eine realistische Parabel auf die gespaltene russische Gesellschaft, sie thematisiert auch die immer aktuelle Frage angesichts schreiender Ungleichheit und Niedertracht: Was tun? Wie „gut“ sein in einer „schlechten“ Welt?