Kommentar: Yvonne Frenzel
Berühmte Serienmörder aus der Zeit der Weimarer Republik wie Friedrich Haarmann inspirierten Fritz Lang zu einem Thriller, in dem kein einziger Mord zu sehen ist. Ein Kindsmörder treibt sein Unwesen; Angst, Misstrauen, Denunziantentum und Selbstjustiz greifen um sich. Der Film ist eine sozialkritische Auseinandersetzung mit der Gesellschaft am Vorabend des Dritten Reichs und eine subtile Charakterstudie sowohl des sogenannten Triebtäters als auch der staatlichen und selbsternannten Fahnder. Er nahm zunächst die Hürden der Zensur, wurde aber schon 1934 verboten. Im ersten Tonfilm des Regisseurs werden Toneffekte sparsam eingesetzt, und einzig die leitmotivisch verwendete Melodie aus Peer Gynt, gepfiffen vom Mörder, untermalt das Geschehen. Ein unvergesslicher Peter Lorre als Kindsmörder sowie Gustav Gründgens als Ankläger der Unterwelt begründeten mit diesen Rollen ihre Filmkarrieren.