Kommentar: Alexander Moser
„Die Sehnsucht der Veronika Voss“ gehört mit „Lola“ und „Die Ehe der Maria Braun“ zu Fassbinders BRD-Trilogie. Ganz im Stil der Vorkriegszeit in Schwarz und Weiss gedreht, erzählt der Film die tragische Geschichte der alternden Filmschauspielerin Veronika Voss; sie basiert auf jener des einstigen UFA-Stars Sybille Schmitz. Dunkle Schatten stehen für die Sehnsüchte der Veronika Voss, unerträgliche Helligkeit für die Dominanz gewissenloser Ausbeuter. Im Kontrast von Schwarz und Weiss spiegeln sich zudem die Ich-Spaltungen von Wissen und Nichtwissen, echten und unechten Gefühlen, Mitleid und sarkastischem Zynismus. Fassbinder illustriert diese Phänomene so, dass man sie nie wieder vergisst. Und er legt einen authentischen deutschen Kriminalfilm vor, der nicht nach amerikanischen oder französischen Vorbildern schielt. Der Film erhielt in Berlin den Goldenen Bären.