Kommentar: Volker Hartmann
Tarkowski hat ZERKALO (zu deutsch “Spiegel”) als autobiographisches Drama angelegt. Der Film stellt in vielerlei Hinsicht ein besonderes Werk der Filmkunst, ja vielleicht der Kunst überhaupt dar. Bemerkenswert allein schon auf formaler Ebene sind der Einsatz von Musik und Lyrik sowie eine Schnitttechnik, die scheinbar nahtlos Szenen verschiedener Zeitebenen aneinanderfügt. So setzt sich der Film mit der Dimension der Zeit und dem Phänomen der menschlichen Erinnerung auseinander. Bemerkenswert ist auch die Tatsache, dass die Hauptfigur der Geschichte gar nie in Erscheinung tritt: ZERKALO ist ein Film mit einem zwar existierenden, aber dennoch nicht vorhandenen Protagonisten. Dies macht Tarkowskis Werk auch zu einer künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Wesen des Subjekts und des existenziellen Seins.