Kommentar: Alexander Moser
In Nordafrika tritt Julien, ein junger französischer Diplomat, seinen ersten Posten an. Unter vielen gestrandeten Kolonialherren langweilt er sich – bis er der wunderschönen Clothilde begegnet. Aus einer zunächst lockeren Liaison wird eine gefährliche Besessenheit, die Julien fast in den Wahnsinn treibt und noch Jahre später verfolgen wird. Die psychoanalytisch faszinierende, komplexe Überschneidung von innerer und äusserer Realität spiegelt sich in den traum- und alptraumhaften Begegnungen des Protagonisten mit der gefährlich verzaubernden Clotilde, die an die griechische Göttin der Magie, Hécate, erinnert. Lauren Hutten als Clotilde ist in der Spitzenrolle ihres Lebens zu sehen. Regisseur Daniel Schmid hat einen höchst sinnlichen Film geschaffen, und die überwältigende Cinematografie des Schweizer Kameramanns Renato Berta ist unvergesslich.