Kommentar: Yvonne Frenzel
Die alleinerziehende Mutter Diane und ihr gewalttätiger 15-jähriger Sohn Steve sind in albtraumartiger Hassliebe vereint; die dramatische Enge ihrer Beziehung wird durch das anfangs quadratische Bildformat des Films in Szene gesetzt. Die Rettung kommt mit Nachbarin Kyla, einer stotternden Lehrerin. Das Leben zu dritt gestaltet sich für alle bunter und weiter; der Film öffnet sich zum Querformat. Die Ambivalenz der Figuren ist jedoch bis zum Schluss unauflösbar, das ersehnte Happy End bleibt aus. – Schon mit seinem ersten Film wurde der 1989 geborene Francokanadier Xavier Dolan 2009 an die Filmfestspiele von Cannes eingeladen. Weitere Filme, Nominierungen und Auszeichnungen folgten schon bald. Mit seinem fünften, in Cannes uraufgeführten Film Mommy legte Dolan 2014 dann ein ausgereiftes Meisterwerk vor.