Kommentar: Mirna Würgler
Billy entdeckt den Balettanz und stellt damit alles in Frage, was für seinen Vater als selbstverständlich gilt. Der Aufbruch des Adoleszenten erfolgt zeitgleich mit dem Zusammenbruch einer Lebensweise, die geprägt ist von Entbehrung und von strengen Vorstellungen davon, wie ein Mann zu sein und die Welt zu funktionieren hat. 1984 beschliesst die neoliberale Regierung Thatcher, die Kohleminen in Englands Norden zu schliessen. Sie weiht damit eine ganze Region mit ihrer vom Bergbau geprägten Kultur dem Untergang. Während Vater und Bruder für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze kämpfen, lässt sich Billy von Musik bewegen. Im Tanz findet er eine Möglichkeit, seine innere Bewegtheit auszudrücken – und schliesslich auch den Weg hinaus aus der Enge seines Elternhauses. «Billy Elliot» ist der erste Spielfilm des Theater- und Filmregisseurs Stephen Daldry und wurde mehrfach ausgezeichnet.