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26.10.2019 STILL ALICE, W. Westmoreland/R. Glatzer, USA 2014

Kommentar: Frauke Berndt

2009 landete Lisa Genova mit ihrem Roman «Still Alice» einen Grosserfolg. Richard Glatzer und Wash Westmoreland nutzten ihn fünf Jahre später für eine Verfilmung. Alice Howland erkrankt an Alzheimer. Die Erzählung ihrer Krankengeschichte gipfelt schliesslich im Wort «love». Der Film zeigt die Figur der Linguistikprofessorin an verschiedenen Stationen ihres Leidenswegs. Alzheimer ist ein Hirntod auf Raten, der bei vergleichsweise jung erkrankten Menschen wie Alice zumeist schnell verläuft. Der psychoanalytische Blick auf den Film kann daher nicht der Figur, sondern muss den Bildern, Szenen und Narrativen gelten, mit deren Hilfe «Still Alice» versucht, das Bedrohungspotenzial der Krankheit für unser Selbstverständnis zu bewältigen. Die Idealisierung der bürgerlichen Ehe und Familie kontrastiert dabei mit der Interpretation der Krankheit als psychischerRegression.