Kommentar: Andrea Kager
Für laue Gefühle ist hier kein Platz. Archaisch und heftig, fast wortlos und mit gewaltigen Bildern der rauhen nordenglischen Moorlandschaft interpretiert Andrea Arnold die wilde Liebe von Cathy und Heathcliff, einem der grossen Liebespaare der Weltliteratur, neu. Heathcliff, der ruchlose Antiheld und Liebhaber, ist animalisch in seinem Schmerz und radikal in seinem Hass und seiner Liebe. Ähnlich radikal ist die körperliche und naturalistische Erzählweise des Films, die den bisher 15 Verfilmungen von Emily Brontë’s Romanvorlage von 1847 ungewohnte und verstörende Aspekte hinzufügt. Für die Hauptrolle wählte die englische Regisseurin den kaum damals bekannten Schauspieler James Howson als ersten schwarzen Heathcliff-Darsteller überhaupt.