Kommentar: Carlos Hartmann
Bobby ist ein enfant terrible: Ständig verprügelt er seinen besten Freund Marty und beutet ihn sexuell aus. Bobby kann sich seine Homosexualität nicht eingestehen, weshalb er schwule Männer über den Tisch zieht. Als er ein Mädchen vergewaltigt, haben die Teenager in seinem Umfeld genug von seinem pervertierten Verhalten. Sie überreden Marty, sich gegen Bobby aufzulehnen und ihn zu ermorden. Doch wer oder was ist schuld an dieser Entgleisung? Regisseur Larry Clark wirft einen Blick unter die Röcke des US-amerikanischen Puritanismus: Die Teenager leben in einer wilden Welt voller Sex, Drogen und Gewalt. Sie sind weitaus aufgeklärter und schamloser, als ihren Eltern bewusst ist. Denn diese sind abwesend oder haben kein Verständnis dafür, was in ihren Kindern vorgeht. «Bully» ist ein ästhetisch gelungenes und provokantes Porträt der Verwahrlosung im Teenager-Alter.