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18.06.2022 UN DIVAN À TUNIS, Manrele Labidi, FR/TN 2019

Kommentar: Roni Weissberg

Nach dem Studium der Psychologie in Frankreich kehrt Selma in ihre Heimatstadt Tunis zurück. Sie will hier eine psychoanalytische Praxis eröffnen. Doch die Folgen des arabischen Frühlings sind unübersehbar. Es herrschen Chaos und Verwirrung – und natürlich auch ein grosser Redebedarf. Für letzteren gibt es allerdings traditionelle Orte: den Hamam, den Coiffeur oder den Markt. Dennoch gelingt es der mutigen und eigenwilligen Frau, ihre Praxis aufzubauen, dies trotz den Irritationen, die sie mit ihrer fremdartigen Methode auslöst, und trotz den zahlreichen staatlichen Hürden, die es zu überwinden gilt. «Un Divan à Tunis» nimmt uns mit auf eine Reise in eine andere soziale, politische und kulturelle Realität. Selma zeigt uns, wie herausfordernd es ist, in einem für die Psychoanalyse fremden Umfeld einen Ort des Sprechens und Hörens zu schaffen.