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29.10.2022 NARAYAMA BUSHIKO, Shohei Imamura, Japan 1982

Kommentar: Vreni Weber

Das preisgekrönte Meisterwerk des Japaners Shohei Imamura stellt das von Nahrungsknappheit geprägte harte Leben einer dörflichen Berggemeinschaft Ende des 19. Jahrhunderts dar. Erreichen sie das 70. Altersjahr, müssen die Einwohnerinnen und Einwohner von Narayama den Berg Nara besteigen, um dort zu sterben. Nicht alle tun dies so freiwillig wie Grossmutter Orin. Wir folgen der 69-jährigen, gesunden Frau durch ihr letztes Lebensjahr. Sie will noch ein paar Dinge in Ordnung bringen, bevor sie sich von ihrem widerstrebenden Sohn auf den Berg tragen lässt. In einer traumhaft schönen Berglandschaft, in der das Kommen und Gehen integraler Bestandteil der Natur ist, werden die Urfragen des Daseins inszeniert. Wobei die Kamera – wie von Imamura nicht anders zu erwarten – vor den Bildern des oft grausamen Einklangs mit der Natur nicht zurückschreckt.