Kommentar: Bianca Gueye
Eine unheilige Allianz konkurrierender Staatsmänner trifft sich am Weltwirtschaftsgipfel der G8 in Heiligendamm. Nichtsahnend finden sich die Finanzminister der führenden Industrienationen im eleganten Strandhotel an der Ostsee mit seinem diskreten Luxus ein. Aber diesmal ist alles anders. Der Präsident des Internationalen Währungsfonds erwartet die Runde mit Schrecklichem, verschweigt jedoch, was es ist – und nimmt sein Wissen gleichentags noch ins Grab. Nur der am Tagungsort anwesende Mönch, der dem Präsidenten zuvor die Beichte abgenommen hat, kann die Wahrheit wissen. Doch das Beichtgeheimnis heiligt sein Schweigen. Mit der Figur des katholischen Geistlichen bringt der sizilianische Regisseur Roberto Andò das Sakrament der Beichte mit einem Geruch von Cosa Nostra ins älteste deutsche Seebad. Untersteht auch der heilige Mann dem Gesetz der Omertà?