Kommentar: Roman Dubasevych
Der junge Gelegenheitsarbeiter Hermann (Oleg Moskalenko) wird unfreiwillig Eigentümer einer Tankstelle. Was sich zunächst wie der Traum eines sorgenfreien Lebens anfühlt, erweist sich als explosive Sache. Denn auf die heruntergekommene Tankstelle, die Hermanns Bruder nach seinem Absprung ins Ausland hinterlässt, erheben auch mafiöse Netzwerke einen Anspruch. Yaroslav Lodygins Verfilmung des Romans «Woroshylovhrad» des renommierten ukrainischen Autors Serhij Zhadan (deutscher Titel «Geschichte des Jazz im Donbas») im populären Genre eines Eastern besitzt einen hohen diagnostischen Wert. Sie vermittelt nicht nur ein Gefühl für den Raum, in dem heute der neue europäische Krieg tobt, sondern auch tiefe Einblicke in die ukrainische Gesellschaft vor dem schicksalhaften Jahr 2014, als im Osten die Büchse der Pandora geöffnet wurde.