Kommentar: Beate Koch
Der erste Spielfilm des japanischen Regisseurs Kore Eda erzählt in langen, schlicht durchkomponierten Einstellungen von einer jungen Frau, die plötzlich ihren Mann verliert und mit ihrem kleinen Sohn versteinert zurückbleibt. Ein paar Jahre später findet sie in einem Dorf am Meer in einer arrangierten Ehe langsam einen Weg aus ihrer Erstarrung. Ein Film, der mit ganz wenig Worten auskommt, um eine Geschichte zu erzählen, die über alle kulturelle Fremdheit hinweg berührt und überzeugt. Der Titel "Lichter der Illusion" verweist auf Irrlichter; das Thema des Lichts, der Dämmerung, der Relativität dessen, was wir sehen, bildet ein Leitmotiv. Als Zuschauer müssen wir genau hinhören und auf kleine Verschiebungen, Hintergrundgeräusche, Veränderungen der Atmosphäre achten, um so etwas über die inneren Zustände zu erfahren. Wir müssen eine Art psychoanalytischen Hörens entwickeln.