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26.10.2024 SIBYL, Justine Trier, Frankreich/Belgien 2019

Kommentar: Roni Weissberg

Führt Therapie tatsächlich zu nichts, wie der deutsche Untertitel «Therapie zwecklos» des Filmdramas von Justine Trier suggeriert? Was sicher ist: Für PsychotherapeutInnen und ihre Arbeit ist der Film eine echte Provokation. Was ist erlaubt, wo sind die Grenzen, was sind Ziel und Ausrichtung therapeutischen Tuns, was begehren AnalytikerInnen? Sibyl ist Psychotherapeutin und hat genug vom Therapieren. Sie will wieder ihren eigenen Interessen nachgehen und schreiben. Sie beginnt, ihre Praxis zu schliessen. Doch dann taucht Margot auf, eine Schauspielerin, die Sibyl mit ihrer Verliebtheit, ihrer Schwangerschaft und ihrer Filmrolle nicht nur tief in die therapeutische Arbeit zurückholt, sondern auch in ihr eigenes Leben verstrickt. Die Begegnung der beiden Frauen nimmt eine Entwicklung, in der therapeutische Regeln kaum noch gelten.