Kommentar: Sabine Richebächer
Zürich, 1904: Die junge und schöne Russin Sabina Spielrein wird mit einer schweren Hysterie in die psychiatrische Klinik Burghölzli eingeliefert. Herausforderung für den ehrgeizigen Carl Gustav Jung, die psychoanalytischen Methode an dieser interessanten Patientin auszuprobieren. Die Behandlung erlangt traurige Berühmtheit, ist sie doch bald durch Grenzüberschreitung und sexuellen Missbrauch geprägt. Sie führt auch zu einem intensiven fachlichen Austausch zwischen Jung und Freud, in welchem sich die beiden zunächst gegen Sabina Spielrein verbrüdern. Als Freud den wahren Sachverhalt erkennt, ist dies der Auftakt zum dramatischen Bruch zwischen Freud und Jung. Regisseur David Cronenberg, bekannt als Horrorspezialist, hat das Trauma des sexuellen Missbrauchs präzise im Dekor der Jahrhundertwende inszeniert. Zeitlos und alltäglich kommt es daher...