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14.04.2012 L'Eternité et un Jour, Theo Angelopoulos, Griechenland 1998

Kommentar: Yvonne Frenzel

Der Dichter Alexandros (Bruno Ganz) kehrt todkrank aus dem Exil zurück. Am Tag vor seinem Eintritt ins Spital erinnert er sich an sonnige Augenblicke und an das, was er verpasst hat, an das, wofür er nie Worte hatte. In der Begegnung mit einem heimatlosen albanischen Jungen findet er sich selbst wieder. Ein stiller Film, der mit suggestiver Kraft die Fragen von innerer Heimat, Abschied und Tod thematisiert und doch ein Film über das Leben ist. Der griechische Regisseur Theo Angelopoulos lässt uns mit den für ihn typischen poetischen Bildern und langen Kameraeinstellungen an den emotionalen Grenzerfahrungen seines Protagonisten teilhaben. Die sehnsuchtsvolle Musik von Eleni Karaindrou geht mit den Bildern eine Symbiose ein, die uns unweigerlich in eine Auseinandersetzung mit der eigenen Identität zieht. Leise Melancholie, die glücklich macht. Der Film erhielt in Cannes die Goldene Palme.