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12.05.2012 Padre Padrone, Paolo und Vittorio Taviani, Italien 1977

Kommentar: Rolf Hächler

„Padre Padrone" ist die authentische Geschichte von Gavino Ledda, der seinen Weg vom sardischen Hirten zur Universität machte. Der kleine Gavino wird nach nur drei Wochen Schule in einem sardischen Bergdorf von seinem Vater mitten aus dem Unterricht herausgerissen. Im harten Kampf um seine Existenz braucht der Vater Gavino zum Schafehüten. In der sardischen Wildnis wächst Gavino ohne schulische Erziehung heran und bleibt Leibeigener seines gewalttätigen, patriarchalen Vaters. Gavino will der familiären Hölle entrinnen und meldet sich freiwillig zum Militär. Mit Hilfe von Kameraden und einem enormen Ehrgeiz holt der Analphabet seine Schulbildung nach. Es gelingt ihm, sich endgültig vom Vater zu lösen, der nicht mehr aus seinen jahrhundertealten archaischen Strukturen heraus kann. „Padre Padrone“ ist ein leidenschaftliches, aufklärerisches Plädoyer für Bacons Diktum „Wissen befreit“.