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13.03.2010 In einem Jahr mit 13 Monden, R.W. Fassbinder, D 1978

Kommentar: Alexander Moser

„In einem Jahr mit 13 Monden“ ist wohl Rainer Werner Fassbinders persönlichster Film. Das Werk wurde durch den Selbstmord seines Freundes stark geprägt. Fassbinder zeichnet in einer Person für Drehbuch, Regie, Kamera, Schnitt und Ausstattung verantwortlich. Ohne eine einzige Rückblende wird die ergreifende Lebens- und Leidensgeschichte eines Menschen gezeigt, der sich gezwungen sieht, auf Kosten der Entwicklung einer eigenständigen Existenz diejenige anderer Menschen mit zu leben. Schliesslich versucht er, sein fundamentales Identitätsproblem mit einer Geschlechtsumwandlung zu bewältigen – ein Versuch, der auf Unverständnis stösst, klirrende menschliche Kälte, Einsamkeit und Gewalt nach sich zieht und den Protagonisten in unaufhaltsamer Tragik in die Auflösung seiner selbst und ans Ende der Lebensfähigkeit führt.