Kommentar: Markus Fäh
„Where is my mind?“, singen die „Pixies“ zum Abspann des Films. Wo ist unsere Seele, wie können wir sie in einer totalen Waren- und Konsumgesellschaft bewahren? Es geht um Schlaflosigkeit, bizarre Gewohnheiten, ein merkwürdiges Kampfritual, zwei Männer und eine Frau. Der Film fesselt wie ein Albtraum, der Zuschauer kann sich keine Sekunde zurücklehnen. Die komplexe Geschichte mit ihrer subtilen Auflösung, die hochkarätige Besetzung (Brad Pitt, Helena Bonham Carter, Edward Norton, Meat Loaf) und die brillante Regie machen „Fight Club“ zu einer gelungenen radikalen Konfrontation mit den eigenen Wünschen und Ängsten. Der Film wurde als Glorifizierung körperlicher Gewalt missverstanden. Tatsächlich thematisiert er das Leiden, das entsteht, wenn wir uns durch ein falsches seichtes Leben täglich seelisch Gewalt antun. Und er thematisiert den verzweifelten Versuch, lebendig zu bleiben.