Kommentar: Heinz Müller
René Gallimard (Jeremy Irons), ein französischer Diplomat in Peking, verliebt sich in Song Liling, eine Sängerin der Peking-Oper, die er seine Butterfly nennt. In Wahrheit ist Song ein Mann (John Lone) und zudem Spion der kommunistischen Partei. Als Gallimard nach Paris zurückkehrt, taucht Song bei ihm auf. Die Liebes- und Spionagegeschichte geht weiter, bis sie ein schreckliches Ende nimmt. Ein dürftiger, an den Haaren herbeigezogener und unglaubwürdiger Plot? So wurde der Film von Kritik und Publikum einhellig aufgenommen bzw. abgelehnt. Er lässt aber eine andere Lesart zu, verlangt geradezu danach. Diese andere, konsequent verkannte Lesart soll skizziert werden. Denn die Rezeptionsgeschichte des Films schreibt seine Geschichte fort: M Butterfly ist ein Film über Verleugnung und ist zu einem verleugneten Film geworden