Kommentar: Wiebke Rüegg-Kulenkampff
Eine glückliche Familie, bürgerlicher Wohlstand, beruflicher Erfolg mit Aussicht auf eine steile politische Karriere – Stephen Fleming scheint es an nichts im Leben zu fehlen. Bis die neue Freundin seines Sohnes Martyn auftaucht, Anna Barton, betörend schön, erotisch, rätselhaft in ihrer wortlosen, machtvollen Präsenz. Im Augen-Blick der ersten Begegnung zieht Anna Stephen vollständig in ihren Bann. Beide verstricken sich in eine heimliche leidenschaftlich-sexuelle Affäre, während der ahnungslose Martyn Anna zärtlich umwirbt und heiraten will. Die spannungsgeladene Liebesgeschichte, gezeichnet von Annas verhängnisvoller Vergangenheit, kann nicht anders als verhängnisvoll enden. Louis Malles vorletzter Film ist ein facettenreiches und meisterhaft inszeniertes Beziehungsdrama über die Zufälligkeiten des Lebens, die keine sind.