Kommentar: Ulrich Bahrke
25 Jahre nach dem revolutionären Aufbruch in Osteuropa und dem Berliner Mauerfall thematisieren inzwischen viele Filme das Leben in der Deutschen Demokratischen Republik. Während einige hochdramatisch den Diktaturcharakter der ehemaligen DDR betonen und andere, an kommunistischen Ideen haftend, einen solchen verleugnen, setzt „Barbara“ mit dichter erzählerischer Genauigkeit und wenigen, sich mit grösster Wachheit begegnenden Protagonisten subtil vielschichtige Denk-, Fühl- und Handlungsmuster in Szene. Ausgangspunkt ist die Strafversetzung einer Ärztin aus der Hauptstadt in die Provinz, nachdem sie einen Ausreiseantrag gestellt hat. Zum herausragenden Ensemble gehören Nina Hoss und Ronald Zehrfeld. Der Film erhielt 2012 den Silbernen Bären für die beste Regie und wurde als deutsche Kandidatur in der Kategorie bester fremdsprachiger Film für die Oscar-Nominierung ausgewählt.